Zusammen machen sich Juuso und Zraii auf in das angeschlossene Wirtshaus 'Zum offenen Zapfhahn". Da eine Tür in der Herberge genau zur Kneipe führt, brauchen sie nicht lange und so finden sie sich in einem ziemlich geschäftigen Treiben wieder. Es ist gar nicht mal so leicht sich dort drinnen zu bewegen, weil sich soviele Menschen und Iskai hier aufhalten.
Männer ohne Bärte findet er genug, doch so alt sehen diese nicht aus und wenn doch, dann passen sie ganz und gar nicht auf die Beschreibung eines Druiden, sondern eher auf die eines Penners. Die einzige Person die einem Druiden annähernd ähnlich sieht, sitzt alleine an der Bar und trinkt ein abgestandenes Bier, allerdings hat dieser ältere Mann einen Bart, anders wie Gaheris. Ansonsten findet der Bote sehr viele Seemänner vor, kein Wunder, liegen im Hafen doch einige Schiffe, darunter auch die Salas vor Anker.

Artig dackelt der Iskai dem Boten nach. Kurz überlegt er noch seine Waffen zu holen, doch die würde er sicher nicht brauchen. Hoffentlich... Immerhin hat er ja seinen Dolch. Neugierig schnuppert er erst einmal im Schankraum. Auch die ganzen Menschen werden neugierigst begutachtet. Die Iskais natürlich genau so. Allerdings schüchtern ihn die ganzen Fremden doch ein wenig ein. So steht er, möglichst so das es nicht weiter auffällt, ein bisschen schräg hinter Juuso, und lässt ihm gütigerweise einfach entscheiden, was die beiden nun tun.

Unter Umständen könnte der Iskai bereits bemerkt haben, dass Juuso nicht minder verunsichert ist. Er atmet einmal tief durch und geht an den erstbesten Tisch. „Hey, ihr habt nicht zufällig einen älteren Mann mit schulterlangen Haaren und einer Narbe am Kinn gesehen?“ Fragt er, versuchend sich nicht anmerken zu lassen wie wenig es ihm behagt mit gleich mehreren Fremden reden zu müssen. Juuso wartet ob er eine Antwort bekommt.

Der Tisch, umringt von ungefähr 5-10 Seemännern, die ziemlich verwegen aussehen, wobei einige sogar leicht verwahlost scheinen, blickt komplett auf und alle richten ihren Blick fast gleichzeitig auf den Boten aus Gratogel. Von oben bis untern mustern einige der Männer Juuso eingehend. Anschließend meldet sich einer der Seeleute zu Wort. "Meinst du mich?" sagt er und deutet dabei auf eine ähnliche Narbe an seinem Kinn. Er lacht ein wenig schief. Im gleichen Zuge blitzt eine seiner Zahnlücken aus dem Mund hervor. "Ich wusste gar nicht das du so berühmt bist." erwidert einer auf die Aussage des Vernarbten.
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Als Muriel und Gaan vor der verschlossenen Tür des Lazaretts stehen, taucht plötzlich Lurii wieder auf. "Ach ich habe euch schon gesucht. Euer Freund Baitschii hat Beloveno verlassen. Dort draußen kann es alleine ganz schön gefährlich sein. Ich hoffe inständig das die große Göttin ein Auge auf ihn wirf, vor allem weil er noch so jung ist." Ihr Gesichtsausdruck wirkt besorgt, aber dennoch scheint sie gefasst zu sein.

Muriel zog eine Augenbraue hoch. "Ah, Hallo Lurii. Ich frage mich immernoch, was er so plötzlich hatte. Ich mein, er war doch vorher ganz anders. Aber wenn es seine Entscheidung war, dann soll er seinen Weg gehen, wir wollen ihn ja nicht aufhalten. Wer weiß, vielleicht sehen wir ihn irgendwann mal wieder." Dann lächelte sie ihr gewohntes Lächeln und gähnte leicht. "Ich glaub ich werd mich mal auf dne Heimweg machen. Wir treffen uns morgen früh im Zapfhahn. Bist du auch dabei, Lurii?"

Die junge Iskai seufzt. "Ja ich hoffe auch das wir ihn irgendwann wiedersehen. Er meinte nur er habe seine Gründe." erwidert Lurii nur missmutig. Kurz überlegt sie wegen Muriel's Vorschlag. "Ich weiß zwar nicht was ihr morgen im Zapfhahn wollt, aber warum nicht? Ist denn bei dem Gespräch mit dem alten Mann etwas herausgekommen?" fragt sie mit neugieriger Miene.

Der junge Krieger bemerkt sehr wohl das sein 'Schutzschild' auch nicht besonders zufrieden über die Situation scheint. Das hält ihn aber nicht davon ab, immer halb verdeckt hinter ihm zu stehen. Sicher ist sicher. Das er dann jemanden anspricht hält er für eine gute Idee, schliesslich wollen sie ja etwas erfahren. Doch, vielleicht Ein bis Zwei Augenblicke später, findet er das nicht mehr so Gut. Die Männer sehen nicht besonders .. vertrauenserweckend aus. Dennoch bleibt er tapfer halb verdeckt stehen und beobachtet die Szenerie, ebenfalls schaut er sich neugierig um. Ihn interessieren viel mehr die Iskai. Soweit er weis handelt der Rotholzclan hier. Und den mochte er, schliesslich hat seine Verwandte ihm den Musikkristall vermittelt. Vielleicht haben die ja noch mehr.

Als der Seemann auf die Narbe deutet und meint er ist berühmt, zweifelt Zraii stark das sie ihn meinen. Andererseits muss er sich gestehen, das er garnicht zugehört hat wie der Aussieht den sie suchen. Irgendwie war er ein bisschen abgelenkt gewesen in dem Zimmer.

"Nein, nicht wirklich." Mzriel zuckt mit den Schultern. "Wir sollen irgendeine Pflanze für ihn finden, die soll selten sein, aber ich denke, dass lässt sich noch bewältigen." Die hat ihr üblkiches Lächeln aufgesetzt. "Alles klar, Lurii, dann bis morgen früh im Zapfhahn." Sie winkt zum Abschied, dann wandt sich die junge Frau ab und schritt in Richtung Heimat, während sie alles andere nochmal Revue passieren ließ.

Lurii's Neugier verflüchtigt sich zunächst ein wenig, jedoch nicht wirklich merklich. "Interessant, aber von Planzen habe ich leider keinen Schimmer, vor allem nicht von seltenen." Die Iskai lächelt mit ihrem raubtierhaften Zähnen zurück und nickt. "Na gut, ich habe nichts vor, bis morgen Muriel."
Es dauert nicht lange und die junge Diebin kommt wieder bei ihrem bescheidenen Zuhause an. Die Nachbarn schlafen schon lange, darum wird sie auch von niemanden angefaucht oder dergleichen.

Als sich alle Blicke gleichzeitig auf den Gepiercten richten, bereut er es bereits die Typen angesprochen zu haben. „Nein, eigentlich nicht. Ich suche einen Druiden namens Gaheris.“ Erwiedert Juuso. Kurz linst er zu Zraii hinüber und dann wieder zu den Seemännern.
Er kann es sich einfach nicht verkneifen zu denken:‘Man, wieso muss dieser Typ auch unbedingt ne Narbe am Kinn haben?‘

Der Seemann mit der ähnlichen Narbe rümpft die Nase. "Gaheris? Wer soll das sein?" Ein wenig entäuscht schweigt er nun vor sich hin. Ein anderer ergreift das Wort schließlich und sagt: "Ihr sucht also einen Druiden. Den einzigen Druiden den ich kenne sitzt immer hier im Zapfhahn herum, der kann ein paar Tricks sag ich euch."

Weiterhin halb verdeckt durch den Boten fragt er: "Wo der sein?"

Der Seemann nimmt einen Schluck von seinem Bier bevor er antwortet. "Seht bei der Bar nach." meint er dann. Dort werden Juuso und Zraii den alten Mann vorfinden, den sie gesehen haben, als sie die Kneipe betreten haben.

„Aha.“ Erwiedert der Bote. Zraii kommt ihm mit der Frage wo dieser Druide denn sei, zvor, so braucht Juuso selbst nie nicht noch einmal zu stellen. Sein Blick schweift zur Bar zu dem alten Mann. In Gedanken vergleicht er ihn mit der Beschreibung und geht auf ihn zu.

Der extravagant gekleidete, alte Mann reagiert nicht auf Juuso. Sein Blick sieht aus, als wäre er in einer komplett anderen Welt. Die Augen des Mannes wirken dunkel und leicht furchteinflössend, während das abgestandene Bier vor ihm sicher nicht mehr so beeindruckend schmeckt.

Leise gähnt der junge Krieger. "Ich legen mich hin" meint er eher gedämpft zu dem Boten. Kurz wird der Mann noch betrachtet, doch so recht weis er nicht wie der, den sie suche, aussieht. Dann schleicht er sich durch den Schankraum und sucht sein Zimmer auf. Die Waffen werden griffberreit neben sein Bett gelegt und der Rucksack dient als Kissen. Dann legt er sich hin und schläft ein.

Juuso erfuhr bei dem Gespräch mit dem alten Mann einige neue Informationen, die für Gaheris Verbleib vielleicht wichtig sein könnten. Der alte Mann schien ein ehemaliger Kenget Kamulos zu sein und identifizierte den Dolch als 'Kamulos' Zunge'. Dieser soll die Fähigkeit haben, von anderen Personen Leben zu saugen und es sich selbst einzuflößen. Wie es aussieht wurde der Dolch vor langer Zeit einmal aus den Gewölben Khamulons gestohlen, was darauf hinweist, dass Gaheris wohl nicht von den Kenget Kamulos verfolgt wird. Mehr konnte der junge Bote nicht in Erfahrung bringen, also legte er sich kurz nach dem Gespräch schlafen.
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Am nächsten Morgen erwacht Juuso ausgeruhter denn je, denn die Betten des Zapfhahns sind doch recht bequem. Aus dem offenen Fenster seines Zimmers weht ein erfrischender Frühlingswind und berührt so seine Haut spielerisch. Ein Frühstück würde es vom Wirt kostenlos zur Zimmervermietung dazugeben, wenngleich sich zu dieser Uhrzeit, so gut wie niemand im Gasthaus aufhalten wird.

Der Bote setzt sich auf und schaut aus dem Fenster. Nachdem er sich vom bett erhebt streckt er sich erstmal. Seine Gedanken wandern einen kurzen Moment zu Riana. Rasch bringt Juuso sich dazu an etwas anderes zu denken und geht in den Schankraum. Anschließend bestellt der Dunkelblonde Brot und ein Glas Wasser. Das mag sich recht spartanisch anhören, doch das scheint ihm wenig aus zu machen.

Im Laufe des Tages, bringt Kiera, zusammen mit Juuso, den verletzten Zraii zu Ramina. Diese befindet den Iskai für gut versorgt und denkt das er in ein paar Tagen vollends genesen sein wird, so als wäre die Verletzung nie da gewesen. Die Rothaarige holt noch Informationen über das Kelpie Gift ein und unterhält sich ein wenig mit der Heilerin. Schließlich erfährt sie nach etwas Überzeugungsarbeit das Rezept zur Herstellung des Gegengiftes, dass nur aus den Hörnern hergestellt werden kann. Aus einem Horn stellen schließlich beide gemeinsam drei Gegengifte her, von denen Ramina eines für sich behält. Anschließend kauft Kiera noch für 21 Goldstücke, zwei Salben und drei Verbände bei ihr ein. Danach kehren alle zusammen wieder ins Gasthaus zurück, wobei der Iskai auf dem Weg dorthin seine Ausrüstung für 27 Goldstücke reparieren lässt, genau wie der Bote seine für 22 Goldstücke und die Rothaarige kauft sich für 20 Goldstücke einen hochwertigen, roten Umhang mit einer goldenen Saumfarbe, den sie auch sogleich anzieht. Zu guter Letzt, verkauft Kiera noch vier Kelpiehörner und vierzig Kelpieschuppen für 320 Goldstücke und teilt den Gewinn gleichmäßig unter der Gruppe auf. In den folgenden Wochen, müssen alle immer wieder Unterhaltskosten für das Gasthaus aufwenden, die sich mit der Zeit auf 30 Goldstücke für jeden belaufen. Und so vergehen die Tage in Beloveno...
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Trotz des Anhaltspunktes bezüglich des Dolches, schafft es die Gruppe schlussendlich jedoch nicht Gaheris in Beloveno aufzuspüren und muss feststellen, dass es eine Nadel im Heuhaufen wäre, ganz Maini nach ihm abzusuchen. Alle zusammen entscheiden schließlich einstimmig den Auftrag für gescheitert zu erklären, weil sie keine weiteren Anhaltspunkte finden. Keiner scheint mit dem Ausgang richtig zufrieden zu sein, doch finden sie das es die beste Entscheidung ist.
Im Zuge dessen trennen sie sich und schlagen verschiedene Richtungen ein. Juuso, Fynn und Tara, bekommen von Kiera die Erlaubnis für die Rückfahrt mit der Salas, damit sie zurück nach Gratogel reisen können, was sie schließlich auch tun. Zraii folgt der Rothaarigen hingegen und sie hat nichts dagegen. Beide besteigen ein kleines Schiff, wobei Kiera dem Iskai nur die Information zukommen lässt, dass sie sich zu Nemos begeben werden. Wo das genau sein soll, lässt sie vorerst im Raum stehen.....

OT: Weiter bei "Gratogel" (Juuso) und "Ozean" (Kiera und Zraii).

Muriel schleicht wieder alleine durch die Straßen von Beloveno. In Gedanken geht sie das Geschehene nochmals durch und kommt zu dem Entschluss, dass es wohl besser so ist. Also entschließt sie sich den Heimweg anzutreten und sich morgen dem Brief zu widmen und ihre Neugier darauf zu stillen.
In ihrem zu Hause angekommen, legt sie sich erschöpft in ihr Bett...

Nach einer erholsamen Nacht, erwacht Muriel am folgenden Tag jedoch wahrscheinlich früher als gedacht. An ihrer Tür hört sie ein immer wiederkehrendes, unsanftes Klopfen, dass sie langsam aber sicher aus dem Schlaf reißt. Von draußen hört die junge Diebin deutliche Rufe, die wohl ihr gewidmet sind. "Stadtwache! Aufmachen!"

Verschlafen regestriert sie nur im Hinterkopf, was die Männer vor der Tür riefen. Sie schüttelt den Kop und rieb sich den Schlaf aus den Augen. Erst dann realisiert sie die Worte der Männer, der Stadtwache. Stadtwache? Was wollten sie hier. Immerhin ist sie Diebin und ihre Gedanken überschlugen sich in den wenigen Sekunden, schnell sieht sie sich nach einem anderen Ausweg um, jedoch wohnte sie in der oberen Etage eines Hauses uns hatte somit keine Gelegenheit zu entkommen. Schluckend geht sie vorsichtig auf die Tür zu und öffnet sie vorsichtig. Mit einem freundlichen, respektvollem und freundlichem Lächeln fragt sie: "Ja bitte?"Inständig hofft sie, dass sie nicht wegen ihr als Diebin gekommen waren...

Muriel öffnet also die Türe und vor ihr stehen mehrere Männer. Zum einen zwei Mitglieder der Stadtwache, die sie an deren Ausrüstung erkennt und zum anderen einen etwas älteren Mann, der eine Art Werkzeugkasten mit sich herumschleppt. Wiederum vor diesen Männern, steht Arme verschränkend niemand geringeres als Xanthos, der Hauptmann der Stadtwache. Seine langen, nach hinten gekämmten, bis zur Schulter reichenden, braun gelockten Haare, wehen für einen Moment fast majästetisch im Wind. Xanthos' Kleidung ist edel gehalten und er wirkt schon allein durch sein auftreten ein wenig hochnässig, so als wäre er etwas besseres als die Diebin. Kurz mustert er die kleine Muriel noch, dann meldet er sich auch schon zu Wort. "Ich nehme an IHR, seid die Besitzerin dieses Hauses?" Ohne auf Einlass zu warten, schiebt er sich an ihr vorbei und betritt das Haus. Die Männer folgen ihm dabei auf dem Fuß. Als er sich umsieht, gibt er sogleich dem älteren Mann etwas zu tun. "Nehmt das Haus genau unter die Lupe und erstattet mir anschließend Bericht." Lediglich mit einem Nicken bestätigt der Greis den emotionslosen Befehl. Der Hauptmann wendet sich nach ausgiebiger Ignoranz zielstrebig wieder Muriel zu. "Ein Ratsherr schickt uns. Ihre Nachbarin behauptet das ihr euer Haus verkommen lässt und das es vermutlich bald einstürzen wird. Entspricht das so der Wahrheit?" Als Xanthos den Satz beendet, fixiert er das blonde Mädchen mit einem durchdringenden Blick.

Muriel lächelt leicht. "Ich habe dieses Haus ebzogen, als es schon in diesem Zustand war, Herr. Ich habe nichts mit diesem Haus angestellt und wüsste nicht, warum ich es in irgendeiner Weise verkommen lasse."

"Mag sein das es sich bereits in diesem Zustand befand, doch ihr seit dazu verpflichtet dafür zu sorgen das es nicht einstürzt. Ihr kennt doch die Gesetze oder?" Abermals fixiert Xanthos die kleine Muriel mit einem prüfenden Blick. Just in diesem Moment kommt der alte Mann, offenbar ein Zimmermann, wieder zurück und erstattet dem Hauptmann sofort Bericht. "Hauptmann Xanthos, dieses Haus befindet sich in einem kritischen Zustand. Ich habe unter anderem gerade das Fundament unter die Lupe genommen und es sieht nicht gut aus. Auf kurz oder lang wird es in sich einstürzen. Wahrscheinlich werden dabei auch die Nachbarshäuser Schaden davontragen. Xanthos' Blick fällt nun wieder auf die Diebin. Etwas aufgebrachter als noch vor ein paar Minuten, beginnt er zu sprechen. "Habt ihr das gehört? Für mich sieht das so aus als würdet ihr mich zum Narren halten wollen."

Muriel schluckt und sah mit grißen, ehrlichen Augen zu Xanthos. "Ich war mir der Lage des Hauses nicht bewusst. Für mich sieht es ganz normal aus."

Xanthos wirkt aufgrund Muriel's Aussage etwas verwirrt. "Hm, der Zimmermann meint aber ganz und gar nicht das dieses Haus normal ist. Oder wollt ihr nun behaupten ihr seid auch eine Frau vom Fach? Eigentlich dachte ich dies sei ein Männerberuf." Sein Blick fällt nun auf den alten Mann, der sich sogleich den Kopf kratzt und selbst die Diebin und den Hauptmann abwechselnd ansieht. "Nun ja... ich würde sagen heutzutage... und vom Gesetz her... dürfen auch Frauen diesen Beruf ausüben." Xanthos wendet sich postwendend wieder Muriel zu. "Also?" meint er mit kräftiger Stimme. Scheinbar hat ihn die letzte Antwort der Blondine nicht ganz überzeugt.

Nun wird Muriel etwas lauter, da sie anscheinend nur missverstanden wird von der Stadtwache: "Nein, ich führe den Beruf nicht aus, aber gerade aus dem Grund weiß ich nunmal nicht, wann das Haus baufällig ist und wann nicht."

Sogleich zieht Xanthos eine Augenbraue hoch. "Also kennt ihr die Gesetze doch nicht. Wie ihr seht bin ich aber das Gesetz, junges Fräulein." Er lässt die Worte kurz wirken und fährt dann umgehend fort. "Meine Aufgabe ist es dafür zu sorgen, dass die Gesetze eingehalten werden." Nachdem er geendet hat, stemmt er seine beiden Hände in die Hüften. "So wie ich das sehe, müsst ihr das Haus sofort reparieren lassen, oder eben ausziehen."

~Ja, sicher.~, langsam hat Muriel das Gefühl komplett missverstanden zu werden und die Reperatur des Hauses würde sie wohl nie bezahlen können. Also blieb ihr wohl nur eine Möglichkeit: Das Ausziehen. Unter den Augen von Xanthos, verschwindet sie für einen kurzen Moment steckt sich einiges an Proviant und dergleichen ein. Sie hat wesentlich wenig Lust mit irgendeiner dahergelaufenen Möchtergernstadtwache darüber zu disskutieren, da er sowieso von seinem Ego so angefressen zu sein scheint, dass das überhaupt gar keinen Sinn ergeben würde. Er würde es sowieso so auslegen, als sie sie die Dumme - im wahrsten Sinne des Wortes - und er wieder einmal Held des Tages. Also wirft sie die Blondine ihren RUcksack über die Schulter und zuckt dann mit den Achseln: "Bitte, dann geh ich eben." Sie dreht sich um und verschwindet aus der Tür, hinaus auf die Straße und sieht sich dort nun mehr oder weniger hilflos um... .

"Dann wäre das ja geklärt." meint der Hauptmann eiskalt. Während Xanthos und seine Kollegen relativ unbetroffen wirken, sieht der Zimmermann der kleinen Diebin etwas mitleidig hinterher. Doch bevor überhaupt noch irgendjemand reagieren kann, ist sie schon aus der Tür draußen.
Als Muriel das Haus verlässt, schallen ihr ein paar gemeine Rufe ins Genick. Die garstige alte Frau steht wie am gestrigen Tag am Fenster. "Ich habe es dir doch gesagt! Lass dein Haus reparieren, oder ich beschwere mich beim Rathaus! Hoffentlich wird es abgerissen, dann muss ich keine Angst mehr haben! Das hast du nun davon!"

Die kleine Diebin dreht sich mit finsterem Blick um. "Weißt du was? Ich wäre froh, wenn es vorher zusammenstürzt und dein Haus schaden davonträgt. Auf das du dein Geld, weiter denneureichen Arschlöchern, in den Arsch schieben kannst." Solch eine Ausdrucksweise kennt man von Muriel gar nicht, aber auch sie kann sauer werden und das war sie nun. Nach einer Weile, in der sie noch die alte Frau anstarrt, dreht sie sich um und geht in Richtung Stadtmitte. Wo war eigentlich der Helfershelfer abgeblieben? Sie weiß es nicht, also schlägt sie eine Richtung ein, in der sie nicht weiß, wo sie hingelangt.

Wie geschockt wirkt die alte Frau über die Frechheiten von Muriel und sagt gar nichts mehr. Ganz im Gegenteil, während sie angestarrt wird, flüchtet sie schnell in ihr Haus und schließt knallend das Fenster.
Die junge Diebin wandert ziellos durch die Stadt. Es ist noch sehr früh, fast niemand treibt sich auf den Straßen der Stadt herum. Als sie am Marktplatz ankommt, sieht sie wie die Stände gerade aufgebaut werden. Alles wird für den großen Anmarsch der Bürger vorbereitet. In der Mitte des Platzes plätschert der Brunnen fast spielerisch vor sich hin. Es ist sozusagen die Ruhe vor dem Sturm.

Die junge Diebin deckt nochmal nach und ihr fiel wieder der Inhalt des Briefes ein, den sie gefunden hatte. In zwei Nächten um MItternacht zwischen dem Iskai-Viertel und dem Hafen. Glaubt sie zumindest. Immerhin wird sie sich dieses Treffen anschauen. Der Druide, welchen Druiden meinten sie wohl? Gedankenverloren geht sie weiter über den Marktplatz. Sie kennt hier nicht wirklich jemanden, also braucht sie auch keine Angst zu haben, dass sie angesprochen wird. So kannsie ihre gedanken schweifen lassen.

Muriel kann mit größter Sicherheit davon ausgehen, das dass besagte Treffen heute um Mitternacht stattfinden wird. Der einzige Druide der ihr bekannt ist, ist der alte Mann mit dem sie über die Pflanze gesprochen hatte.
Plötzlich wird sie durch eine Hand an der Schulter aus ihren Gedanken gezogen. Es ist Lurii, die Iskai mit den blonden Haaren und dem roten Fell. "Skeima Din Muriel! Ich dachte nicht das du bereits so früh wach bist. Eigentlich wollten wir uns ja erst beim Zapfhahn treffen. Aber sag, wie geht es dir, hast du gut geschlafen?" Wie immer strahlt die junge Iskai ein freundliches Wesen aus.

"Lurii, schön dich so früh schon anzutreffen. Nunja, sagen wir, den Umständen entsprechend, noch recht gut. Ich wurde gerade meines Hauses verwiesen, da es angeblich marode war und ich mich nicht darum gekümmert hätte. Weiß der Teufel, warum. Wie dem auch sei, ausgeschlafen bin ich." Dann sieht Muriel-Linn die kleine Iskaii an und lächelt ebenfalls. "Sag mal Lurii, kennst du noch Druiden hier in der Gegend?"

Lurii's Miene wird besorgter. "Oh! Das hört sich wirklich nicht gut an, aber schön zu hören das es dir ansonsten gut geht." Auf Muriel's Frage hin muss die Iskai kurz nachdenken. "Druiden? Bis auf den im Zapfhahn, kenne ich eigentlich keinen. Die meisten Magier der Iskai leben in Srimalinar, wo auch deren Gilde ist. Nur ab und zu kommt einer vorbei. Aber keltische Magier, richtige Druiden? Beloveno ist groß... es gibt viele Winkel und ich kenne beileibe nicht jeden hier. Ich würde es am ehesten in Kounos versuchen, falls ich hier in der Stadt nicht fündig werde."

Muriel wird etwas nachdenklich und sieht kurz zu Boden. Dann runzelt sie die Stirn, also ist Lurii auch nicht schlauer als sie. Die Blondine seufzt und lächelt dann freundlich:" Lurii, sag mal, kennst du jemanden, bei dem ich vielleicht für eine Weile wohnen kann? So ganz ohne Dach über den Kopf ist es auch nicht so toll."

Zunächst lacht Lurii ein wenig, doch schnell wird klar, dass sie Muriel auf gar keinen Fall auslacht, ganz im Gegenteil. "Ach Muriel! Mein Vater hat immer gesagt, wenn jemand in Not ist, dann helfe. Denn man weiß nie, wann man selbst in diese Lage kommt und vielleicht dessen Hilfe benötigen wird." Sie greift sich etwas verlegen an den Kopf. "Also naja kurzum, ich kann dich zu uns einladen... denke ich mal. Ansonsten habe ich keine Menschenbekanntschaften... weißt du? Somit kann ich dir nicht weiterhelfen. Und wenn dir das nicht so recht ist, finden wir vielleicht jemanden, bei dem du fürs erste bleiben kannst." Auf eine gewisse, aber leicht seltsame Art und Weise, scheint es dem Iskai-Mädchen unangenehm zu sein überhaupt das Angebot gemacht zu haben. Wartend auf die Antwort, blickt sie nun die kleine Diebin an.

Muriel lächelt leicht, ihr war es keinesfalls entgangen, dass es dem Iskai-Mächen unangenehm war und so sagt sie: "Ach Quatsch, mach dir keine Umstände, ich find schon irgendwas. Hätte ja sein können, dass du vielleicht jemanden kennst." Immernoch lächelt Muriel-Linn, dann dreht sie sich um und geht in Richtung Hafen. "Kommst du mit oder willst du hier bleiben?"

"Nein leider nicht." beteuert die Iskai nochmal. "Ja, ich denke mal ich komme mit. Habe gerade nichts zu tun und wir wollten uns ja später sowieso treffen. Ziehen wir das also einfach vor." Gesagt getan, beide machen sich auf dem Weg zum Hafen. Die Sonne am Himmel zeigt immer mehr ihr Licht und es wird zunehmend wärmer. Während sich Muriel langsam aber sicher dem Hafen von Beloveno nähert, steigt in ihr von Schritt zu Schritt mehr ein unbehagliches Gefühl auf.

Aufmerksam geht die Diebin durch die Straße. Immer mal wieder sieht sie sich um und ihre Aufmerksamkeit stieg an. Dann sah sie zu der Iskai und schaut sie fragernd an. "Sag mal, werde ich jetzt paraniod, oder fühlst du dich auch mehr oder weniger beobachtet?"

Muriel fällt zunächst nichts auffälliges auf. Lurii hingegen wirkt ein wenig verwirrt über die Frage. "Hm? Eigentlich nicht, wieso?" Das unbehagliche Gefühl lässt sich wohl eher mit langsamer, aber doch stetig aufsteigender Panik beschreiben.

Muriel sieht sich nun des öfteren leicht panisch um und beschleunigt ihre Schritte. "Also, ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich hab da ein beklemmendes Gefühl." Wieder sieht sie sich um. "Ich werde dieses ungute Gefühl einfach nicht los." Langsam schüttelt sie den Kopf und betrachtet die zunehmend vollen Straßen und Gassen...

Beim Blick in den Gassen und Straßen, stellt Muriel nichts ungewöhnliches fest. "Ich fühl mich wie immer. Du hast heute eben keinen guten Tag, aber lass dich nicht unterkriegen", erwidert Lurii recht fröhlich und versucht dabei die Blondine ein wenig aufzumuntern. Als die beiden schließlich am Hafen ankommen, erreicht das panische Gefühl der jungen Diebin ihren Höhepunkt, denn sie sieht jetzt ganz deutlich Wasser vor ihren Augen, sogar sehr viel Wasser, ein schier unendliches Blau.

Erst jetzt fiel der Diebin wieder ein, warum sie eigentlich noch nie im hafen war. Sie hat ihn immer mit Wasser verbunden und sie hasst Wasser. Ein Kloß steckt tief in ihrem Hals und sie fängt an zu zittern. In ihren Augen steht die blanke Panik, als sie kurz zu Lurii blickt. Daran hat sie in der jetztigen Situation gar nicht mehr gedacht. Schnellen Schrittes dreht sie um und lief in endgegengesetzter Richtung fort, fort vom Wasser. Immer mal wieder sieht sie einige Bilder an sich vorbeihuschen, Bilder, von damals. Muriel-Linn war schnell wieder in dem anderen Viertel der Stadt und ließ sich dort in einer Gasse an einer Hauswand hinuntergleiten. Innerlich verflucht sie sich...

Lurii wirkt überrascht als sie Muriel's Gesichtsausdruck sieht. "Stimmt was n...", will sie noch sagen, doch dann ist ihr Gegenüber fast schon über alle Berge. Sofort nimmt die Iskai irritiert die Verfolgung auf und findet die Diebin schließlich nach kurzem Suchen in einer der dunkleren Gassen von Beloveno. Sie kniet sich vorsichtig zu Muriel hinunter. Sanft und mit ruhiger Stimme spricht sie zu ihr: "Warum hast du soviel Angst? Verfolgt dich jemand?" Irgendwie sieht Lurii selbst so aus, als würde sie gar nicht wissen wie sie mit der Situation umgehen soll.

Muriel schüttelt, immernoch zitternd, leicht den Kopf: "Nein, is schon alles okay." Selbst ihre Stimme zittert. Langsam rappelt sie sich wieder auf. Angstschweiß hat sich auf ihrer Stirn gebildet. "Tut mir Leid. Passiert mir öfter." Entschuldigend sieht sie zu der kleinen Iskaii.

Die Iskai scheint erleichtert zu sein. "Du machst mir ja Sorgen." Als die Diebin sich schlussendlich entschuldigt, antwortet Lurii: "Na wenn du meinst, wo wollen wir jetzt hin Muriel?" In ihrem Gesichtsausdruck befindet sich jedoch ein wenig Skepsis, was wohl nicht zuletzt an dem Verhalten des blonden Mädchens liegt.

Immernoch sehr aufgebracht, stottert die DIebin vor sich hin: "Ich wei0 es ehrlich gesagt nicht." Sie seufzt. "Am Besten ist, glaub ich, ich verschwinde aus dieser Stadt, die Frage ist nur wohin, ich war noch nie richtig "Außerhalb", ich kenn mich ja nicht aus."